[April 23] Launch Day Fail (Nikolas / SL)

[Nikolas Grießhammer]

“Komm schon!” Ich hatte zumindest einen Sessel und vielleicht einen Fernseher erwartet. Noch besser: einen Laptop. Aber mich grüßt nur erneut eine Abstellkammer. Wie der Rest der Nacht gab es auch nur Enttäuschungen und ich bin kurz davor, das Putzmittel meinen Zorn spüren zu lassen.

Doch dann fallen mir die Sicherungskästen an der Wand auf. Das Waschbecken entkommt meinem Zorn und ich sehe mir die Wand und die Kästen genauer an. Vielleicht haben unsere Cousins ja etwas hier versteckt? Ich suche nach Hinweisen, oh Gott bitte, eine geheime Tür.

[Der Steiger]

Die beiden Kästen hier sind mit einem Schloss gesichert. Wie es auf der anderen Seite war, weißt du gerade nicht genau. Du findest zumindest keinen Hinweis. Auf dem Regal hier liegen nur Putzsachen, keine Kabel - ist das der geheime Ubahn-Abstellkammer-Code?

[Nikolas Grießhammer]

Ok, leider kein geheimer Knopf oder loser Ziegelstein. Ich bin etwas enttäuscht, aber manchmal lassen sich solche Bugs nur durch Trial and Error beseitigen. Also wieder raus hier, den Weg zurück über zwei Stockwerke und nochmal runter. Ich eile zu der ersten Tür und schaue mir die Sicherungskästen hier erneut an. Irgendwo muss der verdammte Zugang doch liegen.

[Der Steiger]

Die beiden ersten Sicherungskästen sind genau wie die auf der anderen Seite. Verschlossen und gesichert, du siehst grüne Lämpchen blinken. Der dritte Kasten aber - du kannst ihn öffnen. Darin ist exakt eine Sicherung. Sieht recht selten benutzt aus. Als du sie drückst, hörst du ein Klicken zu deiner Linken und siehst, wie sich das Regal ein Stückchen bewegt. Nur ein Stückchen - aber für dich eine frohe Botschaft.

Als du das Regal nach innen drückst, findest du, was Biedermann versprochen hat. Wer auch immer diese Ubahn-Station angelegt hat, hat einen größeren Raum einbauen lassen. Du siehst vier Feldbetten, einen alten Kühlschrank, mehrere Truhen und Abstellmöglichkeiten, ja - sogar Anschlüsse für eine Telefonanlage an einem Tisch, an dem noch Tastatur und Maus zu finden sind, aber weder Computer noch Bildschirm.

Auf allem liegt eine dünne Staubschicht. Hier ist wohl länger niemand mehr gewesen.

[Nikolas Grießhammer]

“Clever.” Ich quetsche mich durch die Öffnung, die das Regal mir bietet. Der Raum ist kleiner als ich erwartet habe. Keine Aussicht, kein anderer Weg raus und kein Komfort. Karg wie ein Gefängnis, aber das sollte mich besonders verwundern. Auf jeden Fall ist er gut versteckt und nah am Geschehen.

Es ist nicht viel aber es hat Potential, wie man so schön sagt. Ein paar Poster, ein paar Monitore und die Welt sieht wieder anders aus. Ein neuer Start.

Ich suche nach Mara, um ihr den Eingang zu zeigen, sofern sie sich nicht bereits angeschlichen hat und hinter mir lauert.

[Der Steiger]

"Du lernst dazu", sagt Mara aus deinem Rücken, als du dich nach ihr umsiehst. "Ich sehe, du warst erfolgreich. Sehr gut." Sie hat die Tür zum Bahnsteig geschlossen - zum Glück liegt der Raum relativ abgelegen unter der Treppe nach oben - und wirft die Taschen hin. "Und gerade noch rechtzeitig. Ich merke schon, dass ich müde werde."

Sie sieht sich um. "Klassisches Notfallversteck. Wahrscheinlich nicht mehr in Gebrauch seit der zweiten Inquisition, aber immerhin..." Deine Erzeugerin legt sich auf ein Feldbett und schließt die Augen. "Wir sprechen morgen weiter. Darüber, wo wir ansetzen."