[Westfälische Zeitung]
Drei Tote und sieben Verletzte - das ist die blutige Bilanz einer Schießerei zwischen Mitgliedern zweier Rockerclans auf der Uhlandstraße in der Dortmunder Nordstadt. Ausgerechnet vor einem Schulgebäude kam erst zu einer Auseinandersetzung mit Worten, dann mit Waffengewalt. Dabei wurden mehrere unbeteiligte Passanten von Querschlägern getroffen. Ein 45-jähriger Mann verstarb noch vor Ort, eine 26-jährige überlebte die Fahrt ins Krankenhaus mit drei Schusswunden nicht. Auch unter den Bandenmitgliedern gab es einen Toten sowie mehrere Verletzte. Die Polizei traf eine halbe Stunde nach dem ersten Notruf ein. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rocker bereits geflüchtet.
Es ist nicht die erste Auseinandersetzung zwischen den verfeindeten Gruppen der Hel's Angles und der Proscritos auf Dortmunder Stadtgebiet. Die Konflikte eskalierten 2022, als nach den Lockerungen der Corona-Bestimmungen die ersten Nachtclubs erneut öffnen durften. Zu diesem Zeitpunkt flammten offenbar alte Streits über Territorien erneut auf. Nach Aussagen eines Insiders spielten zudem gezielte Anschläge auf einzelne Mitglieder eine wichtige Rolle bei der Eskalation.
Oberbürgermeister Torsten Ostphal sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. "Der Kampf gegen Bandenkriminalität hat höchste Priorität für unsere Strafverfolgungsbehörden", so der SPD-Politiker. Die zuständige Sonderkommission der Polizei Dortmund arbeite bereits unter Hochdruck an der Festnahme der Schuldigen. Ermittlungsergebnisse bezüglich der tödlichen Messerstecherei im Februar wollte Ostphal zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht nennen. Diese würden "die Ermittlungen nachhaltig gefährden."
Blutiger Krieg zwischen Rockerbanden in Dortmunder Nordstadt
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